elisabeth hillerIn den Mittagsstunden des 31.Januar 2018 ist Elisabeth Hiller in der Pflegestation des Stauferklinikums sanft entschlafen.
Elisabeth -Liese- Hiller wurde am 21. März 1929 im Wetzgauer Unterdorf geboren und ist dort mit sieben Ge-schwistern in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Von Kind auf lebte sie im Wetzgauer Mesnerhaus bei und vor allem mit der Kirche, half als Kind ihrem Vater beim Mesnerdienst in der Kolomankirche und den benachbarten Bauern bei der Feldarbeit. Auch nach der Eheschließung mit dem in unserem Gemeinwesen unvergessenen Schuhmachermeister Meinrad Hiller blieb das Mesnerhaus Wohnung für die jungen Eheleute. Dort wurde es aber bald eng, gingen doch zwischen den Jahren 1956 bis 1962 vier Kinder aus der Ehe hervor. Nach den 1964 abgeschlossenen Umbau- und Sanierungsarbeiten im Mesnerhaus war es dann 1969 endlich so weit: die Familie konnte in ihre eigenen vier Wände, in ein Reihenhaus am Schönblick, einziehen.
Eine Ur-Wetzgauerin also, wenn man ihren Weg bis zur Lebensmitte nachzeichnet. Und doch wird sie, genau wie ihr Mann, der schon vor sieben Jahren verstorbene Rehnenhöfer Schuhmacher Meinrad Hiller, auch auf dem Rehnenhof fehlen. Nicht als Original, sondern als Beispiel für ein Leben, das sich dem Gemeinwohl verpflichtet sieht, ohne die eigenen oder familiäre Interessen zu vernachlässigen. Stets war sie im Ort präsent, ob auf schnellen Beinen oder auf dem Fahrrad, immer war sie als ewige Schafferin auf dem Weg, Dienste für die Familie, für Freunde und Bekannte, für die Missionsarbeit und für die Kirchengemeinde zu verrichten. Jahrzehntelang war sie im Bastelkreis der katholischen Kirchengemeinde tätig, der mit hunderttausenden von Euro weit mehr zur Unterstützung für die Ärmsten der Armen beitrug, als sein Name dies vermuten lässt. 40 Jahre lang sammelte sie Spenden zur Unterstützung der Arbeit der Comboni Missionare und über 70 Jahre war sie aktive Sängerin des Wetzgauer und nach dessen Auflösung des Rehnenhöfer Kirchenchors St. Maria. Dafür wurde sie mit Ehrenbriefen des Bischofs und des Cäcilienverbandes der Diözese Rottenburg ausgezeichnet.

Auch nach ihrer ersten schweren Erkrankung im Jahr 2015 kämpfte sich Liese Hiller zurück in den Alltag, blieb die gewohnt positiv gestimmte Gesprächspartnerin und nahm weiterhin regen Anteil am Gemeindeleben. Durch eine weitere Erkrankung musste sie im November 2017 erneut in die Stauferklinik aufgenommen werden. Dort ist sie nach anstrengenden Operationen und Untersuchungen gut vorbereitet und von ihren Lieben begleitet verschieden.
Mit ihr ist ein einfacher, geradliniger und wertvoller Mensch aus der Mitte der bürgerlichen und christlichen Gemeinde gegangen. Ihr liebenswertes Wesen, die Zuversicht, die sie aus ihrem Glauben schöpfte und die Mühen, die sie für Andere wie selbstverständlich auf sich genommen hat, bleiben unvergessen.